Neubau WB

Die Bahnlinie im Waldenburgertal ist voll­ständig erneuert: von den Gleisen über das Rollmaterial bis zu den Haltestellen und dem Bahnhof in Waldenburg.

Das Projekt: Eine einmalige Chance für das Tal
und die Agglomeration Liestal.

Bauprojekt

Als die BLT im Jahr 2016 mit der Waldenburgerbahn AG fusionierte, übernahm sie zugleich die Feder­führung des Er­neuerungs­projekts der Bahnlinie Liestal-Waldenburg.

Das Bauprojekt beinhaltete:

  • die Einbindung der Linie 19 in den Bahnhof Liestal im Rahmen des Vierspurausbaus der SBB
  • den Neubau des Bahnhofs Waldenburg inklusive Bahndepot
  • den Neubau der 13 Kilometer langen Bahnstrecke inklusive Haltestellen sowie
  • umfassende Hochwasserschutzmassnahmen entlang der Vorderen Frenke.

Neubau Bahnhof Waldenburg

Der Bahnhof Waldenburg inklusive Bahndepot, Werkstatt, Unterhalts­halle, Waschanlage und Personal­räume wurde vollständig erneuert. Der Neubau verändert den Ortseingang von Walden­burg nachhaltig und wertet diesen als neuen attraktiven Treffpunkt und zentrale Verkehrs­drehscheibe auf. Lesen Sie mehr dazu im WB Magazin 1/2019 und 1/2023.

Neue Stadtbahnfahrzeuge

Die öffentliche Ausschreibung für das neue Rollmaterial erfolgte gemein­sam mit der Aargau Verkehr AG. So konnten Investitionen in der Höhe von CHF 3.3 Mio. gespart und Synergien bei der Beschaffung und im Unterhalt genutzt werden. Den Zuschlag erhielt die Stadler Rail AG mit ihrem Niederflurfahrzeug Tramlink. Die Fahrzeuge wurden im Stadler-Werk in Valencia gebaut, mit dem CBTC-Standard ausgerüstet und auf der werkseigenen Teststrecke geprüft. Ab Juli 2022 erfolgte die Lieferung der ersten Fahrzgeuge direkt nach Waldenburg. Bis zur Eröffnung der neuen Linie 19 wurden die Fahrzeuge auf der neuen Strecke mit den Betriebsabläufen intensiv getestet, das Personal geschult sowie die Funktionsfähigkeit der neuen Bahnsicherungsanlagen sichergestellt.  

Erfahren Sie mehr zu den neuen Stadtbahnfahrzeugen im WB Magazin 2/2018 und 1/2022 sowie zum CBTC-Standard im WB Magazin 1/2020.

Die Stadtbahnfahrzeuge verkehren seit 11. Dezember 2022 auf der Linie 19, im Viertelstunden­­takt zu den Haupt­verkehrszeiten und im Halb­stundentakt zu den Neben­ver­kehrs­zeiten. Der Taktfahrplan ist auf die Anschlüsse in Liestal ausgerichtet.

Hochwasserschutz und Renaturierung

Die Strecke der Waldenburgerbahn verläuft teilweise auf einem schmalen Damm zwischen der Kantonsstrasse und der kanalisierten Vorderen Frenke. Mit dem Neubau der Bahn­linie, der Renaturierung der Vorderen Frenke und diversen Hoch­wasser­schutz­massnahmen wurden die neuralgischen Punkte entschärft und die Sicherheit für alle Verkehrsbeteiligten sowie der Schutz ­der Bevölkerung massgeblich erhöht.

In enger Zusammenarbeit mit der Fachstelle Wasserbau des Kantons Basel­-Landschaft wurden entlang der Strecke, primär in Niederdorf, Hochwasserschutzbauten errichtet, um zukünftig Schäden durch extreme Hochwasser so weit als möglich zu verhindern. In Niederdorf ist das heutige Bachbett der Vorderen Frenke verbreitert und leicht vertieft, sodass die Wassermassen besser abfliessen können.

Zusammenarbeit mit Gemeinden/Kanton/Bund

Baustellen bedeuten immer auch temporäre Beeinträchtigungen. Um diese für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, arbeitete die BLT eng mit den Gemeinden entlang der Bahnstrecke sowie mit dem Kanton Basel-Landschaft und dem Bund zusammen. Der regelmässige Kontakt und direkte Austausch mit der Be­völkerung des Waldenburgertals war für die BLT zentral. In Gesprächen, an Informationsanlässen in den Gemeinden sowie mittels WB Magazin  informierte die BLT jeweils über den aktuellen Projekt­stand und die nächsten Meilen­steine.

Baulogistik- und Verkehrskonzept

Die Bautätigkeiten führten auf der Kantonsstrasse zu temporären Verkehrseinschränkungen. Wenn immer möglich wurden zwei Fahrspuren aufrechterhalten. Dies erfolgte durch die Verschiebung der Fahrbahn, durch die Umleitung einer Fahrspur oder des Fahrradwegs oder durch Temporeduktionen. Eine einseitige Sperrung mit Regelung durch eine Lichtsignal­anlage kam nur als letzte Massnahme zum Einsatz.

Durch ein grossräumiges Umfahrungs­konzept wurden die Baustellenbereiche entlastet. Tempo­räre Materialdepots im Tal halfen zusätzlich, den Baustellenverkehr zu reduzieren.

Während der Aushub-, Abbruch- und Neubauarbeiten wurden grosse Mengen von Material transportiert, in den Materialkreislauf zurückgeführt, zwischengelagert oder zur jeweiligen Baustelle geliefert. Die Fahrdistanzen zur Baustelle wurden mit der Errichtung von Installationsflächen in jedem Losabschnitt möglichst kurzgehalten. Die Material­lieferung erfolgte «just in time».

Erfahren Sie mehr dazu im WB Magazin 2/2019 und 1/2021.

Übersicht neue Linienführung